cookieOptions = {...}; Bücherliebhaber: Elias & Laia - Sabaa Tahir

Samstag, 16. Mai 2015

Elias & Laia - Sabaa Tahir

Hallöchen,

endlich darf ich diese Rezension hier bloggen, die juckt mir nämlich schon eine Weile in den Fingern.
Elias & Laia hatte ich mit im Urlaub und das war *schwupps* einfach ausgelesen. Vielleicht seht ihr gleich wieso.

Laia wohnt mit ihrem Bruder und ihren Großeltern im Kundigenviertel. Und hat jeden Tag Angst, von den Masken des Imperiums einfach umgebracht oder ins Gefängnis gesperrt zu werden.
Die Masken sind die gefürchteten Soldaten des Imperiums, die sich durch besondere Masken auszeichnen, die sich an ihr Gesicht saugen und eins mit ihnen werden. Somit sind sie wie ein zweites Gesicht.
Doch dann kommt ihr Bruder mit einem geheimen Heft voller Waffenzeichnungen nach Hause. Die Eltern sind schon gestorben im Kampf gegen das Imperium, nun keimt in Laia die furchtbare Angst, dass die Masken ihre Familie zerstören. Kaum hat ihr Bruder beschlossen, das Buch woanders unter zu bringen, ist es auch schon zu spät. Ihr Bruder wird festgenommen, ihre Großeltern sterben bei dem Überfall.
Laia gelingt es irgendwie zu fliehen und sie flieht in den Untergrund mit nur einem Gedanken im Kopf: Den Widerstand finden und ihren Bruder befreien. Egal was sie dafür tun muss.
Die Schule Schwarzkliff - Elias sollte eigentlich auf der Suche nach einem Deserteur sein, der aus der Maskenschule ausgebrochen ist, doch er versteckt lieber seinen Fluchtrucksack. Er ist im Abschlussjahrgang, morgen wird sein letzter Tag
in dieser Hölle sein. Er ist der Beste seines Jahrgangs, entstammt aus einer der angesehensten Familien des Imperiums.
Doch alles kommt anders als erwartet. Ein Augur, einer der religiösen, unsterblichen Stützen des Imperiums, warnt ihn davor einfach zu fliehen. Denn dann würde er nie Frieden finden. Stattdessen solle er sich seinem Schicksal stellen. Und am nächsten Tag erfährt Elias, was das Schicksal für ihn bereit hält: Er soll in 4 gefährlichen Prüfungen gegen 4 seiner Mitschüler aus dem Abschlussjahrgang antreten um heraus zu finden, wer der neue Imperator werden soll. Das hat es schon seit tausend Jahren nicht mehr gegeben. Und das schlimmste ist. Er wird auch gegen Helena antreten müssen. Seine Freundin, vielleicht auch seine große Liebe...

Elias & Laia ist jetzt nicht die große Romanze, die man im ersten Moment vom Titel her erwarten würde. Deswegen fange ich vielleicht erst mal generell an. Die Idee gefiel mir von Anfang an sehr gut. Impe rium, Unterdrückung, mutiges Mädchen, ein imperialistischer Junge, der ausbrechen will. Das hat absolut etwas fesselndes. Natürlich könnte man Denken, die Idee ist doch von gestern, aber auf die Umsetzung kommt es eben an.
In diesem Fall war es mal ganz anders umgesetzt, etwas auf einer anderen Schiene sozusagen, als andere Storys mit gleicher Basis. Erst bekommt man den Eindruck Laia ist ein hilfloses kleines Mädchen, doch nach und nach erkennt man hinter der Fassade jemand anderen. Jemanden, der alles für seine Familie bzw. für den Bruder tun würde. Laia stürzt sich also in große Gefahren um ihren Bruder zu retten und lernt dabei auch so einiges über ihre Eltern und auch ihren Bruder. Das macht die Story noch interessanter, weil Laia nach und nach Dinge auch über sich herausfindet, die neue Fragen entstehen lassen.
Durch die Gefahren in die sie sich begibt, begegnet sie auch eines Tages Elias, der relativ eigenwillig zieht er durch die Schule und die Gegend läuft.
Elias ist als Schüler der Maskenschule augenscheinlich der Gegenpol in der Geschichte. Allerdings merkt man von Anfang an, dass Elias nicht gerne dort ist. Dass er dieses Leben hasst, ihm entkommen will. Am liebsten würde er die ganze bestehende Weltordnung einfach umschmeißen und alles besser machen. Aber einer gegen das Imperium? Das ist ihm zu unwahrscheinlich. Elias kennt das Familienleben anders als Laia nur aus dem Stamm in dem er ausgesetzt worden war. Er wurde dort mit Liebe großgezogen, jedoch schon mit 6 Jahren dort weg geholt in die Schule Schwarzkliff. Sein Leben besteht eigentlich nur aus Gewalt und Kampf. Die Liebe einer Mutter, die Unterstützung des Vaters sind im fremd, das spiegelt sich auch in seinem Verhalten wider. Er ist nicht in der Lage die Gefühle seiner besten Freundin zu erkennen und seine eigenen offen zu legen, er wurde dazu erzogen kalt und herzlos zu sein. Doch vom Wesen her ist Elias das nicht.
Nun kommt es nämlich: Irgendwie funkt es zwischen den beiden ganz gewaltig, obwohl Laia immer nur denken kann: "Er ist eine Maske, er ist der Feind." empfindet sie doch einiges für ihn. Genauso wie er für sie, obwohl er es sich nicht erklären kann. Beider Herzen schlagen nämlich ganz offensichtlich für andere und bei diesem Gefühl sind sich beide wirklich einig. Diese Zerissenheit ist sehr gut beschrieben, jeweils aus der Sicht von Elias oder Laia, wodurch man die beiden intensiv kennenlernt und mit ihnen empfindet. Die beiden Leben ihr leben gemeinsam nebeneinander her und nach und nach verknüpfen sich diese unterschiedlichen Charaktere immer weiter miteinander.
Damit bin ich eigentlich auch schon beim nächsten Punkt: Stilistisch ist das Buch aus der Sicht beider Hauptcharaktere geschrieben. Meistens wechseln sie sich kapitelweise ab, hin und wieder sind es auch zwei, drei Kapitel am Stück, die einem Charakter zugeschrieben werden. Ich finde diese Art und Weise des Sichtwechsels immer sehr schön. Man erlebt das Buch dann aus verscheidenen Sichten und lernt die Charaktere um einiges besser kennen. Während Laia ihrer Mutter alle Ehre macht und sich nach und nach zur tapferen Löwin entwickelt, ist Elias der große Krieger mit gewissen. Er weiß, dass er ein top ausgebildeter Soldat ist. Er weiß, was seine Stärken sind, erkennt die Schwachstellen seiner Gegner mit einem Blick und weiß sofort  was zu tun ist. Aber er hat Skrupel und vor allem eins: ein Gewissen. Elias will nicht der Unterdrücker sein, er teilt die Ansichten des Imperiums nicht.
Auf eine Art und Weise sind Elias und Laia sich sehr ähnlich. Aber gleichzeitig von sehr unterschiedlichem Gemüt. Laia ist furchtlos, mutig und intelligent. Elias ist häufig depressiv, ruhig und versucht zurückhaltend zu sein, kann aber auch explodieren, wie eine Rakete, wenn es ihm zu viel wird. Impulsiv passt da vermutlich am besten.
Diese Charakterzusammenstellung macht das Buch unheimlich interessant. Ebenso wie die Geschichte drumherum. Es gibt viele Intrigen, Geheimnisse und Geschichten hinter den Menschen zu erkunden und es wird nicht langweilig oder langwierig dabei. Stilistisch ist es unheimlich gut geschrieben, das lesen fällt leicht, ebenso wie das Hineinversetzen in dieses Welt in der Elias und Laia leben. Zwischendurch werden auch immer wieder einige Spannungsspitzen gesetzt, mal intensiver mal nur ganz klein, aber der große Knall wartet echt zum Schluss, bei Elias letzter Prüfung, welche Entscheidet wer Imperator und Blutgreif werden. Geheimnisvoll täuschen die Auguren die Öffentlichkeit, machen Elias und Helena, die ihm noch einmal zur Flucht verhelfen darf, zu Todfeinden und Elias und Laia entschwinden ins Ungewisse.
Es sind viele neue Fragen aufgeworfen, die Lust auf mehr machen und bei diesem offenen Ende muss ich ehrlich sagen: das kann nur einen 2. Teil geben bzw. eine Trilogie. Denn so einfach darf man seine Leser nun bitte nicht hängen lassen. :)
Ich freu mich auf jeden Fall auf eine Fortsetzung. (Hoffentlich gibt es auch eine!)

Mein Fazit: Fantasy pur, ohne den allzu klassischen Romantik-Kitsch. Bombe!

Liebe Grüße

Eure Michelle

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