cookieOptions = {...}; Bücherliebhaber: Ein Kuss in den Highlands - Emily Bold

Freitag, 6. Februar 2015

Ein Kuss in den Highlands - Emily Bold

Hallöchen,

neues Futter für hungrige Leseratten! Ein Kuss in den Highlands ein Roman von einer deutschen Autorin, spielt hauptsächlich in (ja wo wohl dem Titel nach zu schließen? ) in Schottland.

Charlotte ist erfolgreich. In ihrem Job, in der Liebe, ihr Leben scheint perfekt. Sie arbeitet in einer angesehenen Londoner Galerie und liebt die Kunst. Ihr Freund ein Immobilienmarkler aus reichem Hause macht ihr eines Abends unvorhergesehen einen Heiratsantrag. Woraufhin ein Albtraum für Charlotte beginnt. Abgesehen von ihrer Schwiegermutter in spe, die ihr schon am Tag darauf mit der halben Hochzeitsplanung in den Ohren liegt, erreicht Charlotte die Nachricht vom überraschenden Tod ihrer letzten lebenden Verwandten, ihrer Tante Helen. Charlotte muss nach Schottland reisen, traurig und verletzt, denn ihr Verlobter hielt es nicht für notwendig ihr beizustehen. Dazu mischen sich die Schuldgefühle, dass sie ihre Tante lange nicht mehr besucht hat. Doch als sie nach Schootland zurück kommt und in das Haus ihrer Kindheit beginnt sie ihr Leben zu überdenken. Nicht zuletzt dank Matt, der ihr immer wieder neuen Stoff zum Nachdenken gibt. Und Tante Helens Aufgabe ihre versteckten Bilder zu finden tut ihr ebenso gut, wie sich selbst wieder der Malerei zu widmen. In der kurzen Zeit, die Charlotte in Schottland verbringt, muss sie viele Entscheidungen fällen und beginnt sich von Grund auf zu ändern. Sie überdenkt ihre Beziehung, ihr Leben, kurzum alles. Und als hätte sie nicht schon genug im Kopf, verbirgt ihr Verlobter ein furchtbares Geheimnis vor ihr...

Dafür, dass Schottland ein so raues Land sein soll, sind die Charaktere, die es bevölkern auf jeden Fall sehr warmherzig und offen gegenüber anderen, auch wenn sie sich manchmal hinter einer rauen Verhaltensweise verstecken. Das Gefühl hatte ich jedenfalls als ich "Ein Kuss in den Highlands" von Emily Bold gelesen habe. Nachdem ich meinen Stapel endlich mal soweit runter gelesen hatte, war ich innerhalb von zwei Stunden mit dem Buch durch. Und fand es echt super gut.
Schon bei der Leseprobe dachte ich mir irgendwie, das Charlotte unglücklich ist. Verlobt, guter Job, ein Leben in London. Aber irgendwie kam sie mir ziemlich melanchonisch vor und gerade am Anfang ziemlich sarkastisch, als sie beispielsweise über den Fußballer und seine Freundin spricht .
Als sie aufgrund des Todes ihrer Tante nach Schottland reist, ist sie deprimiert, bärbeissig und wirkt auch ziemlich einsam in dieser großen Welt. Und das obwohl sie eine Hochzeit der Extraklasse vorzubereiten hat. Nicht gerade die richtige Stimmung für eine Braut würde ich sagen?! Und irgendwie ist es auch kein wunder, das Matt sie von Anfang an ziemlich schnell auf die Palme bringt. Abgesehen davon gibt er sich ja auch ziemlich Mühe mit seiner Verhaltensweise, sie zu Weißglut zu treiben. Aber dieses Hin und Her zwischen den beiden gefällt mir richtig gut. Es ist nicht so klischeehaft: Oh ich bin so traurig und da steht ein schöner Mann, den benutze ich jetzt als Trostpflaster. Viel eher ist Matt auf andere Art und Weise Balsam für Charlottes Seele. Diese ist zutiefst verletzt, dass ihr Verlobter nicht mit zur Beerdigung ihrer Tante und ihrem einzigen Familienmitglied reiste, traurig über ihren Verlust, verunsichert wegen der bombastischen Hochzeit... Kurzum Charlotte wird von einem Gefühlschaos heimgesucht, wie es sich gewaschen hat. Und doch zeigt Matt ihr irgendwie den Weg hinaus. Schrittweise schon klar, aber immer mehr beginnt Charlotte zu begreifen, was sie in den letzten Jahren alles verpasst hat. Und obwohl ihre Tante Helen tot ist, hilft auch sie Charlotte dabei wieder sie selbst zu werden. Genau das macht die Geschichte umso schöner!
Die Liebe zur Kunst hat Charlotte schon immer mit ihrer Tante verbunden, aber seit einigen Jahren hat sich Charlotte weder um ihre Tante noch um ihre eigene Malerei gekümmert. Aber ihre Tante stellt sie vor die Aufgabe Ihre versteckten Werke zu finden und mit dieser Aufgabe finde ich geht Charlotte auf der Suche nach sich selbst. Als Matt sie irgendwann mal zum Malen in Helens Atelier bewegt, ist das ein großer Schritt für sie und bringt sie zurück auf den richtigen Pfad.
Das ihr Leben aber dennoch von vielen Problemen begleitet wird, macht das Buch um einiges spannender, als wenn es eine reine Happy-End-Story in den Highlands wäre. Die erotisch-romantische Stimmung zwischen Matt und Charlotte nimmt immer mehr zu, wird aber immer wieder durch Einschnitte oder besser gesagt Personen unterbrochen. Mal ist es Charlottes zukünfitge Schwiegermutter, mal Matts Vater oder auch Charlottes Verlobter. Matt und Francis prügeln sich sogar. Außerdem kommt noch das riesige Erbe von Helen hinzu, das Charlotte zur Entscheidung zwingt: Behält sie das Haus in Schottland oder nicht? In kürzester Zeit ist jedoch ihr Herz wieder mit ihrer eigentlichen Heimat verwachsen und als sie dann noch erfährt, dass der Markler, der ihr das Haus abkaufen will, durch eine fahlässige Handlung den Tod ihrer Eltern verschuldet hat, bricht Charlottes Welt noch einmal zusammen.
Doch das war nicht das dunkelste Geheimnis der Geschichte...
Insgesamt finde ich es einfach toll, Charlottes Wandlung mit anzusehen. Da ich mich selbst gerade aus einer ziemlich traurigen und beengenden Beziehung befreit habe und mich echt schon wieder ganz anders fühle wie vorher, kann ich mich auf gewisse Art und Weise sehr gut mit ihren Veränderungen an ihrem Leben identifizieren. Sie macht wieder mehr, was ihr Spaß macht, widmet sich Schritt für Schritt wieder sich selbst. Ihre Wandlung, ihre Erkenntnisse über ihre Beziehung zu Francis und seinen wahren Charakter, der große Eklat in der Öffentlichkeit... All das kam mir erschreckend bekannt vor und brachte mir die Handlung noch näher als ohnehin schon. Und das macht für mich das Buch sogar noch besser. In vielerlei Hinsicht bin ich einfach hinein versunken und als neuer Mensch wieder aufgetaucht.
Unterstützt wurde dieses Gefühl durch den einfühlsamen Stil, in dem das Buch geschrieben ist. Flüssig, gefühlsbetont und nicht so abgehackt, sodass man einfach ein locker und entspannt lesen konnte.


So ich denke ich hab mein Versprechen von der Buchmesse mehr als ausreichend erfüllt oder? Danke noch einmal für das Gespräch und das Autogramm.
 
Liebe Grüße,
Michelle

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen